Erste Hilfe für die Seele

Stiftungsdirektorin Daniela Schieke (von links) mit dem Notfallseelsorgern Yvonne Wüsteneck, Johannes Lewek und Veit Kuhr. Foto: Engelbert Pülicher

Bernburgs Notfallseelsorgeteam zieht Bilanz und ist auf der Suche nach weiteren Mitgliedern. Das sind die Aufgaben und so kann man mitarbeiten.

Es kann der plötzliche Tod eines geliebten Menschen sein. Oder man hat einen schweren Unfall miterlebt und steht unter Schock. In solchen Situationen rückt das Bernburger Notfallseelsorge-Team aus. Diese Gruppe von ehrenamtlichen Helfern besteht derzeit aus zwölf aktiven Mitgliedern. Sie sind bereit, den Betroffenen rund um die Uhr psychologische Begleitung anzubieten.

Das Team ist derzeit auf der Suche nach weiteren Interessierten, die unterstützen möchten. „Wenn wir auf die Jahre 2024 und 2025 zurückblicken, haben wir insgesamt 90 Einsätze absolviert, 58 waren es 2024 und bisher 32 im Jahr 2025. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren“, zog der Leiter des Bernburger Notfallseelsorge-Teams Salzland-Ost, Johannes Lewek, während des jüngsten Treffens Bilanz. Im Durchschnitt finden bis zu 4 Anrufe pro Monat statt. In der Regel erfolgt die Alarmierung über die Leitstelle. Begleitpersonen verbringen ein bis drei Stunden mit den Betroffenen. Bei Bedarf erfolgen Nachbesprechungen. Diese Unterstützung ist individuell ausgerichtet.

Hilfe vor Ort

„Wenn ein Unglück passiert, ist es wichtig, dass jemand da ist“, sagt Teammitglied Veit Kuhr, evangelischer Diakon. „Unser Ziel ist es, jede Situation zu erfassen, den Menschen zuzuhören, ihnen zu helfen, ihre Gefühle rauszulassen, ihnen Hoffnung zu geben und zu zeigen, dass das Leben weitergeht“. Kuhr ist seit über vier Jahren Mitglied der Notfallseelsorger. Er sagt, es ist auch wichtig, Menschen nach traumatischen Erlebnissen dabei zu helfen, ihre Perspektive zu wechseln. Zum Beispiel, indem sie ihre Ängste aufschreiben und die Zettel anschließend vernichten. Er griff auf diese Methode zurück, als er mit Kindern in einer Schule der Region arbeitete, wo ein möglicher Messerangriff auf eines der Schulkinder verhindert wurde.

Seit vielen Jahren ist der Träger des Bernburger Notfallseelsorgeteams die Kanzler von Pfau’sche Stiftung. Sie stellt ihm außerdem einen Raum zur Verfügung – das Friederikestübchen in der Kustrenaer Straße 2. Dort kann sich die Gruppe treffen und austauschen. Sie erhält auch regelmäßige finanzielle Unterstützung vom Salzlandkreis, da sie Teil des Katastrophenschutzes ist.

„Unsere Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass das Team gut ausgestattet ist, dass es über eine Vorbildung verfügt und dass es rechtliche Unterstützung erhält“, betonte währenddes Treffens Stiftungsdirektorin Daniela Schieke. „Aus organisatorischer Sicht leisten die Mitglieder tolle Arbeit und wir sind stolz darauf, dass wir dieses Angebot haben“, fügte sie hinzu.

Wie man Teammitglied wird

Das Bernburger Notfallseelsorgeteam freut sich über neue Mitglieder. Potenzielle Kandidaten können Personen im Alter von 25 bis 70 Jahren mit einer abgeschlossenen Ausbildung sein. Ein Führerschein der Klasse B ist ebenfalls erforderlich. Es ist nicht notwendig einer Kirche anzugehören. „Wir treffen uns einmal im Monat zum Austausch. Jeder Interessierte kann vorbeikommen“, so Johannes Lewek.

MZ BBG, 7.11.2025 von Nataliia Laptieva

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